Interview mit Gastropartner Schwarzfischer

Altbewährtes mit Neuem verbinden – im Einklang mit der Region

Am Fuße der Zisterzienser-Abtei Stift Stams erstrecken sich die Fischteiche „Schwarzfischer“. Doch nicht nur Angel-Begeisterte kommen in diesem Naturidyll auf ihre Kosten. Im Frühling wurde das Fischerei-Konzept um ein Restaurant der besonderen Arterweitert: Besucherinnen und Besucher können hier regionale Speisen genießen, die neu interpretiert werden. Im Gespräch mit BIO OIL berichtet Restaurantleiterin Maria Birlmair von der Entstehung der Geschäftsidee, dem Miteinander im Team, den kulinarischen Highlights und ihrer Vision von einem naturverbundenen Betrieb.

Frau Birlmair, die Fischteiche gibt es schon länger, die Eröffnung des Restaurants ist noch ganz frisch. Wie kam es dazu?

Wir sind da reingestolpert – wie das so oft im Leben ist. Ursprünglich hatten wir rein gar nichts mit Fisch am Hut. Wir haben uns einfach in den Standort verliebt und ein enormes Potenzial gesehen. Mein Mann, unser Küchenchef Fabio, ist Koch und hat in diesem Bereich einige Stationen hinter sich, auch international. Sein Traum war es, sich in der Gastro selbstständig zu machen. Ich selbst komme aus einer Gastro-Familie. Meine Großeltern hatten eine Gastwirtschaft. Unser Ziel war es, uns selbst zu verwirklichen – die Möglichkeit haben wir hier gesehen. In den letzten Jahren haben wir dann viel Zeit und Energie investiert. Und so ist Schritt für Schritt das entstanden, was wir uns erträumt haben.

Was hat Sie zu diesem Schritt angetrieben?

Begonnen hat alles mit der Fischerei: kurz vor Corona haben wir das Gelände gepachtet und aufgewertet. Die Gegend rund um das Anglerzentrum ist heute ein beliebtes Ausflugsziel, bei schönem Wetter ist hier die Hölle los. Da war es der nächste logische Schritt für uns, den Besucherinnen auch gutes Essen bieten zu können. Und so haben wir heuer im Frühling schließlich unser Restaurant eröffnet.

Das Restaurant ist aber kein gewöhnliches. Was sind die Besonderheiten und Schwerpunkte?

Das stimmt! Das Restaurant ist unser Herzstück, repräsentiert es doch unsere ganze Naturverbundenheit und die Vision, altes Handwerk neu und modern zu interpretieren. Unsere Speisen sollen für die Gäste eine kulinarische Bereicherung sein, sollen überraschen. Der Restaurant-Besuch soll als Ganzes inspirieren und erden zugleich. Fisch steht bei uns natürlich im Mittelpunkt, wobei Altbewährtes neu gedacht wird. So ist eine Neuinterpretation der Forelle Müllerin ebenso auf der Karte zu finden, wie Fish & Chips, Sushi-Bowl, Backfisch-Burger und Shrimps-Krapfen – natürlich alles mit heimischen Fischen zubereitet. Nach dem Motto „Vom Kopf bis zur Flosse“ wird bei uns immer der ganze Fisch verarbeitet.

Gibt es ausschließlich Fisch auf der Speisekarte?

Nein, unsere Speisekarte ist vielfältig und enthält neben unserem Hauptstar auch andere Zutaten und Gerichte. Was sich aber wie ein roter Faden durchzieht, ist unsere Vision, altes Handwerk neu anzugehen. Wir wollen hier als mutige Pioniere vorangehen und auch eine Art Inspirationsquelle für andere Betriebe und Köch*innen sein. Es ist unserer Meinung nach wichtig, buchstäblich immer auch über den eigenen Tellerrand hinauszublicken.

Da hört man sehr viel Innovationsgeist und Liebe zum Detail heraus. Gleichzeitig schwingt viel Bodenständigkeit mit.

Es ist genau diese Kombination, die wir mit unserem Restaurant-Konzept verfolgen! Der Mix aus Tradition und Moderne, qualitativ hochwertigen und regionalen Speisen, die man mit gutem Gewissen genießen kann, und ein einladendes, geschmackvolles Ambiente kommt sehr gut an. Das Schöne dabei ist: Unser Team teilt unsere Werte, was den Restaurantbesuch für den Gast zu einem ganz besonderen Erlebnis macht.

Ihr Team ist ein gutes Stichwort – wie sind Sie denn aufgestellt? Ist die Personalsuche für Sie, wie für viele Gastrobetriebe momentan, auch so eine Herausforderung?

Im Gegenteil: Wir mussten zuletzt leider viele Bewerbungen ablehnen, weil wir derzeit einfach so gut aufgestellt sind. Wir sind ein relativ junges Team, das sehr gut miteinander harmoniert und wie ein Uhrwerk funktioniert. Klar ist da auch viel Organisation und Struktur dahinter, aber so können wir unseren Mitarbeiter*innen eine attraktive Arbeitsumgebung bieten. Auch in dieser Hinsicht gehen wir alte Konzepte neu an. Es gibt bei uns zum Beispiel keine Teildienste. Dafür hat jeder immer zwei aufeinanderfolgende Tage frei. Auf Work-Life-Balance legen wir großen Wert, schließlich hat kein Unternehmen etwas von ausgelaugten oder unglücklichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Plus: Die Stimmung bei uns ist immer super, was auch beim Gast ein positives Gefühl hinterlässt. Ich bin sehr dankbar und stolz, mit einem derart tollen Team zusammenarbeiten zu dürfen.

Ihrem Restaurant-Konzept liegt auch eine nachhaltige Philosophie zugrunde.

Allerdings! Nachhaltigkeit und Regionalität sind ganz wesentliche Bestandteile unseres Werte-Systems. Du bist, was du isst. Und deshalb muss man wissen, woher die Lebensmittel kommen, die man zu sich nimmt. Wir versuchen daher, so regional und saisonal wie möglich zu arbeiten. Wir verarbeiten auch sehr viel weiter, stellen Saucen, Kompott und vieles mehr aus tollem Obst und Gemüse her, das es nur zeitlich begrenzt gibt. Manches bieten wir auch gar nicht an, weil es schlichtweg nicht in unseren Breitengraden verfügbar ist. Das nehmen wir gerne in Kauf, solange wir dafür im Einklang mit der Region und unseren Werten agieren können.

Woher beziehen Sie Ihre Produkte?

Wir arbeiten hauptsächlich mit regionalen Partnern zusammen und haben sehr viele Kooperationen mit umliegenden Landwirten. Das Gemüse, das wir verarbeiten, wächst zum Beispiel auf dem Feld neben uns. Diese Form der Zusammenarbeit und des Wirtschaftens ist unglaublich bereichernd für uns, da wir sehr naturverbunden sind. Letztendlich macht sich das auch an der Qualität der Produkte und Speisen bemerkbar.

Seinen Fokus auf Nachhaltigkeit und Regionalität zu setzen, ist gerade im Gastro-Bereich mit Sicherheit nicht immer ganz einfach. Wie schafft man das?

Das stimmt. Man muss konsequent sein und Mehraufwand in Kauf nehmen. Letztendlich geht es immer um die eigene Einstellung und Herangehensweise. Niemand ist perfekt, es ist immer ein Prozess. Aber wir bemühen uns auf allen Ebenen nachhaltiger zu werden.

Nachdem Ihnen Nachhaltigkeit so in die DNA geschrieben ist: Wie sind Sie zu BIO OIL gekommen?

Wir brauchen Tag für Tag sehr viel Öl. Es wäre schlichtweg nicht mit unseren Werten vereinbar, einfach alles wegzuschmeißen. Einen Partner an der Seite zu haben, der etwas aus dem gebrauchten Speiseöl macht und es gänzlich wiederverwertet, gibt uns und unseren Gästen ein gutes Gefühl. Es ist großartig, dass die Wertschöpfung auch hier weitergeht. Wir finden den Gastroservice von BIO OIL einfach spitze!

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